Der Weltstar Adele hat in diesem Sommer über die Landesgrenzen hinaus für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Die einzigen Konzerte, die die britische Pop-Größe in Europa dieses Jahr gegeben hat, fanden an 10 Terminen im August in München in einer riesigen Adele-World statt. Eine gigantische Konzertanlage auf über 35.000 qm mit der weltgrößten LED-Wand (über 220m breite), mehreren Gastroständen, einschließlich eines Biergartens, eines Riesenrads, einem Kettenkarussell und einer zweiten Bühne für Rahmenveranstaltungen.
Nicht weniger umfangreich waren die Vorbereitungen und Maßnahmen der Sicherheits- und Hilfsorganisationen. Branddirektion, Polizei, Sicherheitsdienst, das Kreisverwaltungsreferat München und nicht zuletzt der Sanitätsdienst waren für die Sicherheit und das Wohlbefinden der bis zu 70.000 Besucher:innen verantwortlich. Gemeinsam mit der Johanniter Unfallhilfe (JUH), die für den Sanitätsdienst zuständig waren, haben wir als THW Ortsverband München-Ost ein einmaliges Drohnenkonzept entworfen. Die Drohneneinheiten beider Organisationen sind hierfür vorab eine Partnerschaft eingegangen und arbeiten seitdem in engem Austausch als schnelle und effiziente Einheit zusammen.
An allen zehn Konzerttagen, von denen unser OV acht begleitet hat, waren wir zum Konzertende mit mindestens einer Drohne in der Luft. Das fliegende Auge hat die Besucherströme an den Ausgängen beobachtet und in Echtzeit an die Leitstellen aller beteiligten Einsatzorganisationen gestreamt. Die Einsatzstäbe hatten somit einen direkten Überblick über das Geschehen und konnten sowohl die Fußgänger- als auch Verkehrsströme besser lenken. Die Veranstalter haben insbesondere in den ersten Tagen zahlreiche Erkenntnisse gewonnen und verbesserten im Rahmen der Konzertserie das „Crowd-Management“ weiter.
Die Drohneneinheiten der JUH und von München-Ost standen bereits vor Beginn der Konzerte in Bereitschaft. Regelmäßig schickten uns die Polizei und der Sanitätsdienst zur Lageaufklärung in Einsätze. Zu den Aufklärungseinsätzen gehörten Zaundurchbrüche von Fans und Schaulustigen, ebenso wie die Schnelle Ortung von Verletzten nach Notrufabgabe und Lotsung des Rettungsdienstes am Boden zu den Patienten.
Nicht nur für die Einsatzkräfte am Boden waren die Einsätze herausfordernd, auch in der Luft war Disziplin und Kompetenz gefragt. Beide Drohnengruppen hielten vor jedem Einsatzbeginn ausführliche Briefings mit den BOS, tauschten sich intensiv mit der Drohnenabwehr der Polizei aus, legten Fluggebiete und -höhen fest und standen stets im Kontakt mit den anderen Drohnenpiloten. An zwei Tagen ließ der Veranstalter aus der Luft filmen und an drei weiteren Tagen war auch die Polizei in der Luft. Die Zusammenarbeit verlief mit allen Stellen stets professionell und der Flugbetrieb klappte einwandfrei.
Bei der Wahl der Fluggebiete war zudem darauf zu achten, niemals über Personen zu fliegen. Dank einer ausgeklügelten Positionierung unserer Einheiten am Boden und der leistungsstarken Zoom-Kameras, konnten wir stets das gesamte Einsatzgebiet aus unserem Areal beobachten, ohne auch nur ansatzweise Personen am Boden zu gefährden.